Dackelgeschichte: Zwuckel auf hoher See

Zwuckel war mehr als nur ein Dackel. Er war unser Seelenhund, ein kleiner Kämpfer mit riesengroßem Herzen. Bereits mit vier Jahren hatte er einen schweren Unfall, der ihm seine Hinterläufe gelähmt hat. Er konnte nicht operiert werden . Für viele ein Schicksalsschlag für Zwuckel der Beginn einer neuen Lebensetappe. Mit ganz viel Geduld, Training und Liebe lernte er wieder zu laufen. Zwischendurch flitzte er sogar im Rolli durch den Garten. Zwuckel ließ sich vom Leben nie unterkriegen er lebte es auf seine eigene, ganz besondere Art.

Und manchmal eben auch gefährlich frei wie bei unserer Reise nach Griechenland.

Mit der Fähre fuhren wir über das Mittelmeer, drei Dackel im Gepäck. Wer mit Hund reist, kennt das: Gassigehen ist nur an Deck erlaubt. Also Leinen dran, Treppen hoch, das übliche „Kommt, wir müssen mal!“ und wieder zurück in die Kabine.

Doch diesmal war alles anders. Ich schließe die Tür auf, sehe auf die Leinen und mir stockt der Atem: nur zwei Dackel. Zwuckel war weg.

Panik. Tränen. Gedankenkarussell. Ist er über Bord gefallen? Eingeklemmt in einer Tür? Wie sucht man bitte einen Hund auf einem Schiff mit 11 Decks?

Doch dann geschah etwas Wunderbares. Eine Gruppe deutscher Schüler bekam meine Aufregung mit. Ich zeigte ihnen ein Bild von Zwuckel auf meinem Handy. Ohne zu zögern starteten sie eine Suchaktion. Sie informierten ihre Lehrer, sprachen andere Fahrgäste an, durchsuchten die Decks ” Dackel-Detektive “mit Herz.

Nach zwei endlosen Stunden dann die Erlösung: Ein Schüler kam mit einem strahlenden Lächeln und… Zwuckel auf dem Arm. Der kleine Ausreißer hatte sich unter Fernfahrern gemütlich gemacht, Würstchen geschnorrt und seinen Kurzurlaub genossen.

Das war Zwuckel. Frech, liebenswert, clever und immer für ein Abenteuer gut. Seit dem 4. November 2024 lebt er nicht mehr bei uns, aber seine Urne steht bei uns im Wohnzimmer. Und ganz bestimmt sein Geist, der lebt weiter. In unseren Herzen und in Geschichten wie dieser.